Regel 1: Vermeiden Sie Ihre Triggerfaktoren
An erster Stelle steht die Vermeidung Ihrer persönlichen Auslöser (Triggerfaktoren). Das ist oft gar nicht so leicht, denn die Auslöser für einen Rosacea-Schub, zum Beispiel scharfe Speisen, Alkohol, ungeeignete Hautpflege oder Kälte und Hitze, sind so individuell wie Sie selbst. Sie können sich auch mit der Zeit verändern: Wenn Sie heute ein Gewürz oder eine Hautcreme gut vertragen, kann Ihre Haut in ein paar Wochen darauf mit einem Rosacea-Schub reagieren. Daher sollten Rosacea-Patienten ein Tagebuch führen, in dem sie täglich notieren, was sie gegessen, getrunken und getan haben und wie die Haut darauf reagiert hat. Mit diesem Wissen können Sie Ihre persönlichen Trigger gezielt vermeiden. Praktisch: Die Rosacea-Tagebuch-App für Ihr Smartphone.
Regel 2: Schützen Sie sich ganzjährig vor der Sonne
Sonnenstrahlung ist für die meisten Rosacea-Patienten ein wesentlicher Triggerfaktor. Achten Sie also immer auf ausreichenden Sonnenschutz, wenn Sie sich im Freien aufhalten, und zwar das ganze Jahr über, auch an bewölkten Tagen! Sonnenlicht setzt sich aus UV-A- und UV-B- sowie Infrarot-Strahlung zusammen. Für Rosacea-Patienten ist besonders die Infrarot-Strahlung gefährlich: Sie wirkt durch die Erwärmung der Haut zusätzlich stimulierend auf die bereits geweiteten empfindlichen Äderchen im Gesicht. Zudem erweitern auch UV-A- und UV-B-Strahlen die Blutgefäße und begünstigen die Entstehung von Hautkrebs. Kaufen Sie daher immer Sonnenschutzprodukte mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) zwischen 30 und 50+. Achten Sie darauf, dass das Produkt nicht nur vor UV-B-, sondern auch vor UV-A- Strahlung schützt. Zusätzlich sollte auf der Verpackung vermerkt sein, dass medizinisch nachgewiesener Schutz vor den hautschädigenden Folgen der Infrarot-Strahlung besteht.
Regel 3: Pflegen Sie Ihre Haut regelmäßig und sanft
Die sanfte Reinigung und Pflege der Gesichtshaut kann bei Rosacea unterstützend für ein besseres Hautbild sorgen. Hierzu zählt die tägliche Gesichtsreinigung mit milden seifenfreien Syndets sowie die anschließende Pflege mit möglichst duft- und zusatzstofffreien leichten Cremes oder Lotionen. Verzichten Sie auf alle Produkte mit durchblutungsfördernden oder reizenden Substanzen wie Kampfer, Menthol, Fruchtsäuren oder Hamamelis sowie auf stark fetthaltige Salben oder Öle. Neue Produkte sollten Sie vor der dauerhaften Anwendung immer an sich selbst auf Verträglichkeit testen, das heißt an einer unauffälligen Hautstelle ausprobieren. Mehr Informationen finden Sie hier.
Regel 4: Gönnen Sie sich Auszeiten
Unsere Welt ist sehr schnelllebig. Alles will geregelt werden, egal ob im Job oder im privaten Bereich. Dabei ist der Stress vorprogrammiert, denn die meisten von uns versuchen, immer alles unter einen Hut zu bekommen. Doch gerade diese dauerhafte Anspannung im Alltag schadet Menschen mit Rosacea besonders, denn Stress ist einer der Hauptauslöser für einen Rosacea-Schub. Deshalb sollten Rosacea-Patienten immer darauf achten, sich einen entspannenden Ausgleich zu gestatten, um so einen möglichen Schub zu vermeiden. Wenn Ihnen die Aufgaben über den Kopf wachsen, kann schon ein kleines aber deutliches „Nein“ dabei helfen, den Überblick zu bewahren. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen wirkt meist befreiend und entlastend, zum Beispiel in Deutschlands größter Rosacea-Facebook-Community.
Regel 5: Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Hautarzt
Der regelmäßige Besuch beim Dermatologen ist für Rosacea-Patienten selbstverständlich. Nur der Hautarzt kann mit den Patienten eine auf die persönlichen Symptome abgestimmte Therapie auswählen und moderne und gegebenenfalls neuere Medikamente verordnen, die eine bessere Wirkung zeigen können. Dabei lohnt es sich für Sie dran zu bleiben, auch wenn Sie in einigen Fällen etwas mehr Geduld mitbringen müssen. Manche Arzneimittel benötigen mehr Zeit, bis sie ihre Wirkung entfalten. Auch wenn sich das Hautbild mit Hilfe der Medikamente bereits verbessert hat, sollte die Therapie, wie vom Hautarzt vorgegeben, weitergeführt werden. Nur mit einer ausreichend langen Behandlung besteht die Chance, dass Patienten vollständig erscheinungsfrei werden. Das ist besonders wichtig, denn es ist mittlerweile erwiesen, dass neue Schübe dann erst deutlich später auftreten. Sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt auch unbedingt über die zur Therapie passenden Hautpflege.